Das war einer der schoensten Fluege meines Lebens!Echt geil. Zuerst war die Ueberraschung mal gross, als bei einem Zimmerpreis von 195$ das Fruehstueck nicht inkludiert ist und ich noch mal extra 18$ fuer Fruehstueck zu zahlen hatte. Nun aber schnell die Rechnung, bevor es noch hoeher wird, und dann ab zum Flughafen. Der gestern von mir organisierte Taxler aus Pakistan war natuerlich nicht wie vereinbart da, so nahm ich kurzerhand ein anderes von der Strasse und hatte neben einem guenstigeren Faehrpreis als am Tag zuvor noch dazu ein interessantes und informatives Gespraech mit dem Fahrer.
Vanessa, meine freundliche Hilfe am Airport, die sogenannte Airport Duty Managerin, wartete bereits auf mich und fuehrte mich durch die notwendige und ohnehin geringe Buerokratie und hat nicht einmal die sonst ueblichen 29 $ Landegebuehren von mir verlangt, da sie den karitativen Zweck des Fluges unterstuetzen wollte und ausserdem in meinen Flieger verliebt war.
Beim Flugzeug angekommen fand sich ein junger Mann mit Airportweste ein. Es stellte sich heraus dass es Hamish Parsons war, ein Angestellter der Zollkontrolle, die mit ihren Zweimots permanent in der Timorstrasse herumfliegen und auf 123,45 MHz, der internationalen Frequenz auf offenem Ozean erreichbar sind. Hamish war mit an Bord der Maschine die fuer mich das Relais fuer Brisbane Center machte als ich gerade 120 nm vor der Kueste Australiens war und sehr froh gewesen bin, nach drei Stunden ueber Wasser endlich jemanden zu hoeren. Hamish meinte auch, ich haette mich sehr erleichtert angehoert, als ich sie am Funk hatte. Jemand der noch nie lange Strecken ueber Wasser geflogen ist kann sich das Gefuehl nicht vorstellen welches man empfindet, wenn man weiss, wenn jetzt der Motor ausfaellt dann ist die Chance zu ueberleben gleich null, noch dazu wo meine Rettungsinsel erst in Brisbane auf mich wartet. Umso erfreuter war das Zusammentreffen heute morgen als Hamish meinen Flieger sah und sich nicht vorstellen konnte, wie man damit so weit fliegen koennte.
Danach fanden sich noch einige andere mehr bei meinem Flugzeug ein und jeder wollte Details ueber die Reise wissen. Hilfreich war dann ein Angestellter von einem Charterunternehmen am Darwin Airport, der mich noch kurz mit in sein Buero nahm um die Beschraenkungsgebiete rund um Darwin zu ueberpruefen und einen Flugplan aufzugeben.
Die restricted Aereas waren an dem Tag alle nicht aktiv und Flugplan fuer VFR Fluege, selbst wenn sie von einem Intl. Airport ausgehen, sind in Australien nicht notwendig und so ging es sehr spaet um 11 Uhr endlich los zu einem 786 nm Leg. Es gibt in Australien keinen Funk, weder bei der Ankunft noch unterwegs, und so konnte ich ueber sechs Stunden ungestoert Musik auf meinem Headset hoeren. So einfach kann Fliegen auch sein. Etwas verunsichert war ich ueber die spaerlichen Wolken 250 nm vor Ayers Rock, da ich gestern Abend im TV von erwarteten Tornados in Perth erfahren hatte und der Raum Sidney noch nie einen so feuchten Juni erlebt hat wie heuer. Normal ist es um diese Zeit, besonders im Northern Teritorry voellig trocken, regen beginnt hier erst im November.
Ich habe noch nie so viel Nichts gesehen, unendliche Wueste. Ich kenne das nur von Namibia wo sich die Kalahari aehnlich weit erstreckt und von vergleichbarer Gestalt ist. Aber das Farbenspiel der unterschiedlichen Erden hier und der absolut wolkenlose Himmel die ersten 500 nm machten den Flug trotz 35 kmh Gegenwind zu einem reinen Vergnuegen und die Zeit verflog mit Satellitentelefonaten mit Freunden in Oesterreich wie im Flug.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichte ich dann den impossanten Koloss des Ayers Rock, gehuellt in abendliches Rot. Ein einzigartiger Anblick eines Kulturdenkmals. Die Landung bei untergehender Sonne war dann unbeschwert und der Empfang freundlich. Leider ist Australien das bisher teuerste Land das ich auf meiner ganzen Reise erleben durfte. Dagegen ist die Schweiz eine echte Okassion.
Morgen frueh gehts dann zur Wanderung bei Sonnenaufgang rund um den Uluru (Ayers Rock) und dann gleich weiter Richtung Brisbane.
Bis dahin gruesst Euch alle
Helmuth